Munich

Bier gilt als ultimativer Ausdruck des bayerischen Lebensgefühls. Getrunken wird es überall und zu jeder Tageszeit, ob im Biergarten oder in traditionsreichen Brauhäusern wie den Augustiner Bräustuben oder dem Schneider Bräuhaus. An diesen Orten der Glückseligkeit zelebriert der Student neben dem Professor, die Kassiererin neben der Anwältin bayerische Geselligkeit an langen, blank polierten Tischen. Die wohl berühmteste Gastwirtschaft der Welt ist das Hofbräuhaus, in dem bis 1896 noch vor Ort gebraut wurde. Auch wenn es hier zuweilen trubelig werden kann, empfiehlt der München City Guide wenigstens einen kleinen Rundgang unter bunt bemalten Gewölbedecken, vorbei an Bierkrugtresoren, Blaskapellen und einer Ausstellung über die 400-jährige Geschichte des Hauses. 

Vom Hofbräuhaus ist es nur ein Katzensprung zum Viktualienmarkt, seit 1807 ein Paradies für Feinschmecker. Nirgendwo sonst ist die Auswahl an Leckereien von Fleisch und Fisch über Gemüse und Früchte bis zu Käse, Brot und Gewürzen so umfangreich und attraktiv präsentiert. Wenn der Bummel Sie hungrig gemacht hat, können Sie sich in einem der um den Markt gelegenen Biergärten niederlassen oder auf die Schnelle im traditionsreichen Café Frischhut mit einer Schmalznudel stärken.

Dass Tradition in München ganz großgeschrieben wird, zeigt sich besonders während des Oktoberfests. Das weltweit größte Volksfest lockt jedes Jahr ab Mitte September 16 Tage lang über sechs Millionen Besucher mit seinen bunt geschmückten Bierzelten und Fahrgeschäften von zahm bis rasant. Das erste Oktoberfest fand 1810 anlässlich der Hochzeit von Ludwig I. und Prinzessin Therese statt, nach der auch der Austragungsort des Festes – die Theresienwiese – benannt wurde. Aus der Ehe gingen neun Kinder hervor, was den König allerdings nicht davon abhielt, auch die Schönheit anderer Frauen zu schätzen. Um seiner Bewunderung Ausdruck zu verleihen, ließ er 36 Münchner Damen porträtieren, darunter auch seine Geliebte, die Tänzerin Lola Montez. Die Gemälde hängen heute in der Schönheitengalerie im Schloss Nymphenburg, der ehemaligen königlichen Sommerresidenz.

Überhaupt war Ludwig I. ein Ästhet, unter dessen Herrschaft auch das Stadtbild prägende, klassizistische Bauwerke wie die Feldherrnhalle, das Siegestor, der Königsplatz und die Alte Pinakothek entstanden. Letztere bildet zusammen mit der Neuen Pinakothek und der Pinakothek der Moderne eine der herausragenden Gemäldesammlungen der Welt mit Werken vom Mittelalter bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Liebhaber der modernen Kunst zieht es auch ins Lenbachhaus, das für die weltweit größte Sammlung zur Kunst der 1911 in München gegründeten Gruppe „Blaue Reiter“ berühmt ist, zu der u. a. Franz Marc, Wassily Kandinsky und Paul Klee gehörten. 

 

Das meistbesuchte Museum, nicht nur in München, sondern in ganz Deutschland, ist jedoch das Deutsche Museum, das sich der Naturwissenschaft und Technik verschrieben hat. Auf einer Insel in der Isar gelegen, ist es so groß, dass ein Besuch aller 30.000 Exponate – einschließlich Bergstollen und U-Boot – mehrere Tage dauern würde. Technikinteressierte zieht es auch in die Nähe des Olympiaparks, wo sich nicht nur die BMW Konzernzentrale und das Stammwerk befinden, sondern auch die BMW Welt, eine Erlebnisstätte, in der die komplette BMW Produktpalette in einem futuristischen Gebäude präsentiert wird. Im BMW Museum nebenan liegt der Fokus hingegen auf historischen Autos und Motorrädern. 

Ebenfalls ein architektonischer Blickfang ist die Allianz Arena, in der der FC Bayern seine Heimspiele austrägt. An spielfreien Tagen bieten Führungen einen Blick hinter die Kulissen dieses Komplexes, der wie ein gelandetes Raumschiff anmutet. Anschließend können Sie sich in der FC Bayern Erlebniswelt über die Geschichte dieser illustren Mannschaft informieren oder im Fanshop Souvenirs erstehen.